Ohne Buch in Urlaub gefahren – nun, tagsüber gab es ja genug zu tun, aber im Herbst sind die Abende lang. Da fand sich zum Glück im Reisegepäck der Begleiterin ein Buch über Picasso.
Interessant, weil nicht nur alle möglichen und unmöglichen Anekdoten aus dem Leben des großen Meisters erzählt werden. Francoise Gilot, die ein paar Jahre mit dem viel älteren Picasso zusammen gelebt hat, berichtet nicht nur vom Beziehungsstress und den, sagen wir mal, Eigenarten des Meisters, sondern referiert auch zahlreiche Äußerungen Picassos zur Kunst im Allgemeinen und zu seinen Produkten im Besonderen.
In dem erwähnten Reisegepäck fand sich noch ein zweites Buch über Picasso, von einer Enkelin, wenn ich mich recht erinnere. Das war mir aber zu selbstmitleidig. Picasso hatte wie alle, die sich nicht nach dem Frühstück ins Büro verabschieden, sondern zu Hause arbeiten, das Problem, seinen Freiraum zu ungestörter und konzentrierter Arbeit zu bewahren. Und wenn man dann noch eine größere Patchwork-Familie hat, wie soll man dann verhindern, dass das 2. Kind aus der 4. Beziehung weniger Zuwendung bekommt als das 3. Kind aus der 1. Beziehung; wie damit umgehen, dass die dritte Ex-Frau eifersüchtig darauf ist, dass Picasso, der Kinder wegen, den Sonntag mit der vierten Ex-Frau und den gemeinsamen Kindern aus dieser Beziehung verbringt? Man sieht, so ein armer Patchwork-Patriarch hat es nicht leicht.
Steht im Regal meiner Frau. Muss ich also wohl mal ran.
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Lohnt sich, auch für Männer😉
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