Gut, dass die Buche genau in der richtigen Höhe ein Loch hat. Denn eine Teppichstange haben wir nicht. Kein Mensch hat heute noch eine Teppichstange. Braucht man ja auch normalerweise nicht.
Am besten ist es, wenn man Teppiche in den Schnee legt und ausklopft. Habe ich von meiner Mutter gelernt. Und meine Mutter wahrscheinlich von ihrer Mutter. Ja, im kalten Ostpreußen, da gab es genug Schnee, um die Teppiche sauber zu kriegen, aber im Rheinland ist bekanntlich der Schnee selten zu Gast. Vielleicht kommt ja noch Schnee, aber so lange kann ich nicht warten. Der Teppich, der auf dem Bild zu sehen ist, stinkt nämlich. Eine Neuerwerbung, Ebay macht es möglich. Ein schöner Teppich aus schöner dicker Wolle. Ein echter Nomadenteppich, ein Gashgai (oder Ghaschghai oder Kaschgai oder Qashqai), ca. 1940, Handarbeit. Ein „echter“ Teppich, wie meine Mutter zu sagen pflegte, denn für sie waren nur geknüpfte Orientteppiche „echte“ Teppiche. Aber er stinkt, was mir zuerst gar nicht so aufgefallen ist. Man könnte denken, der Geruch habe sich erst im Laufe der Zeit so richtig entfaltet.
Also erst Mal gründlich ausklopfen und abbürsten und ausklopfen und abbürsten. Teppichklopfen ist offenbar Männersache, jedenfalls scheint meine Mutter das so gesehen zu haben, denn nicht meine Schwestern mussten die Teppiche ausklopfen, sondern ich. Ich kann also auf jahrzehntelange Erfahrung im Ausklopfen von „echten“ Teppichen zurückgreifen. Wenn die Arme weh tun, ist es gut. Denn Staub kommt immer noch raus, egal, wie lange man darauf rumklopft.
Nur der Geruch hat sich nicht rausklopfen lassen. Da muss jetzt die Firma Henkel ran. Wenn das auch nichts hilft, freut sich vielleicht der Hund. Falls er den Geruch ertragen kann.
Im Iran werden die Teppiche jedes Jahr zu NOuruz am Bach mit viel ganz normaler Seife gewaschen, im Wasser gut ausgespült und am Ufer in der Sonne getrocknet. Zu nouruz guck mal hier: https://federfluesterin.wordpress.com/2016/03/18/tanz-in-den-fruehling-nouruz/
Übrigens, das mit dem Teppichklopfen, da haben wir ganz ähnliche Erinnerungen, guck mal hier 🙂 : https://federfluesterin.wordpress.com/2010/09/15/erinnerung-durch-die-blume/
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Dort, wo der Teppich hergestdellt wurde, nämlich im Iran, werden die Teppiche jedes Jahr vor dem Neujahrsfest Nouruz an einen Bach getragen, dort mit mit viel ganz normaler Seife eingeschäumt, geschrubbt und dann im Bach ausgespült. Sie trocknen danach in der Sonne am Ufer.
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Wenn ich das gewusst hätte! Hier nämlich kann man überall lesen, dass man diese Teppiche auf keinen Fall zu nass machen soll. — Na gut, jetzt im Winter wäre es nicht so einfach, den Teppich in der Sonne zu trocknen.
Vielen Dank für den Hinweis! Martin
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Gut, man müsste hierzulande natürlich eine ausgesprochene Schönwetter-Periode mit hohen Lufttemperaturen und wenig Luftfeuchtigkeit erwischen – und ich selbst würde einen nassen Teppich immer über eine Teppichstange hieven und dort abtropen und trocknen lassen.
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Werde ich im Sommer ausprobieren, Teppiche, die es nötig haben, gibt es hier genug ….
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Versuch’s mit Kaiser Natron.
LG, Hanne
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Danke für den Tipp – kannte ich nicht. Jetzt habe ich so ein Teppichpulver von Henkel verwendet und der Teppich liegt vor mir in meinem Arbeitszimmer – er müffelt nicht mehr, aber riecht intensiv nach Henkel & Co
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Trotz der diversen Haustiere? Das ist eine Leistung! LG Martin
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Gut, dass wir nicht viele Teppiche haben. Und dazu noch, dass sie geruchfrei sind. Viel Erfolg mit Deinem,
Pit
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Bei uns daheim war das auch Frauensache, gosh, waren die schwer und staubig! Ich wünsche Gelingen …
herzlichst
Ulli
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Da waren wohl viele starke Frauen…. Teppich hängt noch draußen, vielleicht hilft ja auch Frost LG Martin
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Hoffentlich verduftet der Mief. Ich finde ihn zu schön, um so leicht aufzugeben.
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So leicht gebe ich auch nicht auf, ich entwickle dann eine gewisse wütende Energie.
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Das empfinde ich in solchen Fällen ähnlich.
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Bei uns war das Frauensache. Die Teppiche sind ja richtig schwer. Ich hab’s gehasst. Dann hoffe ich mal, daß Firma Henkel hier noch helfen kann. 😉
LG kiki
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