

Bin gerade dabei, nicht ohne Wehmut die Bilder einer Reise von vor genau 10 Jahren zu sortieren. Ostküste USA im Januar. Nach 10 Jahren wird es schließlich mal Zeit, Ordnung in die Ordner zu bringen ….
Dabei sind mir zwei Bilder aufgefallen: Schaufensterauslagen in San Francisco, China Town. Geschmacksache, oder? Fällt mir immer auf, dass Leute etwa auf Kunstausstellungen oder bei Musik irgendwann sagen: Ist halt Geschmackssache. Wirklich? Ist das so? Jeder hat halt seinen eigenen persönlichen Geschmack – der subjektive Geschmack als entscheidendes und letztlich ausschlaggebendes Kriterium?
Schwierige Frage, aber ich lasse mir nicht ausreden, dass es da noch Kriterien jenseits des individuellen Geschmacks gibt, allgemeingültige Kriterien für künstlerische / ästhetische / musikalische Qualität. Überzeitlich? Kulturübergreifend? Schwieriges Feld.
In dem Laden, dessen Auslagen ich fotografiert habe, wäre ich sicher fündig geworden. So ein großer glitzernd-bunter bestickter Vogel … ist halt Geschmacksache …
Für den einzelnen ist es eine Geschmackssache für die Menge (Gesellschaft?) erfolgt die Beurteilung nach einer Menge Kriterien, hier ist die Geschmackssache nebensache 🙂
In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen Tag, Martin!
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Liebe Susanne! So richtig, ehrlich gesagt, verstehe ich das nicht, was Du schreibst. Orientiert sich der Einzelne denn nicht (jedenfalls normalerweise) an dem, was die Gesellschaft ihm vorgibt? Oder auch nur an dem, was der Teil der Gesellschaft, den die zu einer jeweiligen Zeit als maßgebend geltenden Fachleute bilden, vorgibt? Also, z.B.: Wenn die gesamte tonangebende „Kunstwelt“ heute der Überzeugung ist, Hans Makarts Gemälde seien eine Geschmacksverirrung, die besser im Keller des Museums bleibt, die Werke seines Zeitgenossen E. Manet aber hoch gehandelt und stolz präsentiert werden – welcher Einzelne würde dann heute wagen, zu sagen: Makart ist eher mein Geschmack. …. ?
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Gesellschaft war das falsche Wort, Martin. Du hast recht, es ist schwer zu verstehen. Ich wollte mich aber von der Tonangebenden Kunstwelt oder besser den Kunstmarkt distanzieren.
Es gibt schon über die Jahrhunderte Kriterien, nach denen ein Bild beurteilt wird. Das beginnt von Technik über Ausbildung über Bedeutung (Wenn ein Bild eine neue Stilrichtung einläutet, Caravaggio, Duchamps, Warholl etc.). Ausschreibungen gab es schon im 15. Jahrhundert (Paragone) in Florenz. Nach solch einer Ausschreibung schuf Michelangelo den David. Er musste dazu einen gebrauchten Stein verwenden, da der Zuschlag erst ein anderer Künstler erhielt.
Gut ist, dass es immermehr Kunsthistorikerinnen gibt, die auch Fachbücher zu Künstlerinnen schreiben, deren Bilder bisher in den Archiven ein tristes Dasein führten.
Der Markt ist also nicht allesbestimmend. …
Besser ausgedrückt?
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Ja!!
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Dazu fällt mir der alte Punkspruch ein: man lernt nie. Aus! Liebe Grüße Jürgen
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Den kannte ich noch nicht 😀!
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Oder halten wir es mit den alten Roemern? „De gustibus non est disputandum“?
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Och, genau, den Spruch hatte ich völlig vergessen ….! Einen schönen Gruß! Martin
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Und ja aber: der Spruch ist gar nicht römisch, erst mittelalterlich, habe ich gerade gelernt, und meint dort nicht ästhetischen Geschmack, sondern den Geschmack, den Speisen haben: https://stroh.userweb.mwn.de/schriften/degustibus.html … man lernt nie aus 🤓
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