Heute morgen kam die Mitteilung: Herzlichen Glückwunsch, Sie sind jetzt ein Jahr bei WordPress. Prima, die Datenbank hat an mich gedacht. Zeit für ein kleines Fazit.
Bevor ich zu WordPress umgezogen bin, habe ich ja drei Jahre einen Blog bei Blogspot gemacht. Mein Word-Press-Blog ist allerdings ziemlich anders geworden als mein alter Blog. Das liegt weniger an mir als am System.
Bei meinem alten Blog habe ich einfach drauflos geschrieben, Fotos, die ich so gemacht habe eingefügt, auch mal eine Zeichnung, auch mal irgendein Bild aus dem Internet. Ich habe längere Texte geschrieben und mehr persönlicher aus meinem (Alltags-)Leben, also mehr tagebuchähnlich. Gekümmert hat sich kaum jemand darum. Da zeigte die Statistik zwar immer eine Reihe von Besuchern an, auch heute noch übrigens – aber ich bin mir nie sicher, ob das nicht Roboter sind. Kommentare gab es so gut wie nie. „Like its“ sind bei Blogger technisch nicht möglich. Da hat sich bei WordPress gründlich geändert – und da ist ja auch das schöne bei WordPress. Ich habe eine Menge „Follower“ (mir fehlen noch 2 bis zur 100 … ), kriege meine „Like its“ und freue mich über Kommentare. So habe ich eine Reihe von menschen zumindest virtuell kennengelernt, was ich nicht missen möchte.
Jetzt kommt das Aber: Besucher bekommt man bei WordPress bekanntlich in erster Linie, wenn man ich auf anderen Blogs rumtreibt und selbst Follower wird und „Like its“ verteilt. Ist ja auch nichts gegen zu sagen. Hat aber Konsequenzen: Die Liste der Blogs, die man sich im Reader ansieht, wird immer länger. Alles zu lesen, dazu reichen Lust und Zeit oft nicht. Da ertappt man sich schon mal bei dem Gedanken: Hoffentlich hat der nicht wieder so viel geschrieben. Ertappt sich auch dabei, nur die Überschrift zu lesen oder das Bild anzuschauen. Klick, der nächste bitte. Langer Text=schlechter Beitrag. Ist natürlich Quatsch, führt aber dazu, das ich auch schon immer denke: Bloß nicht zu viel schreiben, du belästigst die armen Leute nur. Was auch schade ist. Und weshalb ich hier & heute ganz viel schreibe.
Das zweite sind die Bilder. Auch da gibt es bei mir so einen Effekt: Einfach Bilder zeigen, nach Lust und Laune, so wie ich das früher gemacht habe, ist nicht mehr drin. Schließlich messe ich mich mit sehr guten Fotografen. Und wenn ich all die wunderschönen Blumen-Bilder sehe, dann denke ich: Auf Deine Blumenbilder hat die Welt nicht gewartet. Ist alles zu viel. Zu viel süße Katzen und Hunde, zu viel Sonnenuntergänge, zu viel bunte Blumen – alles schon da, alles von anderen viel besser fotografiert. Bei den Zeichnungen, die ich schon mal mache – und die dem Blog „rumgekritzelt“ ja eigentlich seinen Namen gegeben haben, ist das noch stärker: Wenn ich sehe, wie gut andere Menschen zeichnen können, frage ich mich, wieso ich die Welt auch noch mit meinem Gekritzele belästigen soll. Also bleibt der Kram wieder daheim, wie ehedem.
Mal sehen, vielleicht ist auch mal Zeit, was Neues anzufangen, neue Formen zu finden. Aber jetzt muss ich unbedingt noch sehen, was die anderen gemacht haben und ein paar „Like its“ verteilen!
Gefällt mir Wird geladen …